slideTerroir.jpg
slide1.jpg
souligne_gauche.png

WEINE

souligne_droit.png
 
Von der integrierten Schädlingsbekämpfung bis zur Biodynamik...
 
Viele Weingüter verfolgen das Ziel, ihre Arbeitsweise verstärkt nach umweltfreundlichen Gesichtspunkten auszurichten und dem Terroir wieder mehr Ausdruck zu verleihen (was wieder zum Leitmotiv des AOC-Systems werden muss). Sie denken deshalb über die integrierte Bewirtschaftung des Weinbergs und biologische Landwirtschaft nach.
 
Wir unterscheiden drei Arten des Weinbaus:

INTEGRIERTE SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG

Das ist der erste Schritt vor dem biologischen Weinbau im eigentlichen Sinn. Im Gegensatz zur klassischen Landwirtschaft (hohe Erträge, massenhafter Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zur Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge), bei der die „Rundum-Versorgung“ und Produktivität des Weinstocks im Mittelpunkt steht, setzt der integrierte Weinbau chemische Behandlungen nur begrenzt und mit Bedacht ein und unterwirft sich im Vergleich zu den allgemeinen Rechtsvorschriften zusätzlichen Beschränkungen, wie z. B.:

  • Restriktives Pflichtenheft
  • Erhaltung der landwirtschaftlichen Umwelt
  • Bodenmanagement und Düngung
  • Pflege der Weinbauböden
  • Begrenzter und durchdachter Einsatz von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wie Pflanzenschutzmitteln und önologischen Produkten
  • Begrenzung der Abwässer und Abfallbewirtschaftung
  • Rückverfolgbarkeit und Kontrolle
  • Dauerhafte Sicherung und Verbesserung der betrieblichen Leistungen

BIOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT

Der biologische Weinbau, der in der Vergangenheit häufig in Verruf stand, macht dank seiner zahlreichen Qualitäten mehr und mehr an Boden gut. Da Pestizide und chemische Dünger verboten sind, produziert der Weinberg eine Traube von hoher Qualität, die dem typischen Charakter des Terroir entspricht.
In der Natur besteht ein biologisches Gleichgewicht und das Leben ist auf allen Ebenen präsent. Die biologische Landwirtschaft nimmt Rücksicht auf dieses Gleichgewicht und dieses Leben und bewahrt es weitestgehend. Die biologischen Weinbauern, die auch Agrobiologen genannt werden, wenden ausschließlich Produkte an, die frei von synthetischen chemischen Stoffen sind. Für die Weinkultur setzen sie natürliche Rohstoffe (Kupfer, Schwefel, Insektizide pflanzlichen Ursprungs) ein und versuchen, den natürlichen Wettstreit zwischen den Arten zu fördern. Sie verfolgen das Ziel, das Leben der Böden und den Fortbestand der Tier- und Pflanzenarten zu unterstützen und so das natürliche Ökosystem zu fördern.

Das bedeutet: Kräuter, die den Boden durchlüften, können wachsen. Regenwürmer erhalten Nahrung. Rebstöcke konkurrieren miteinander und sind gezwungen, auf einem Boden, der mehr Mineralsalze enthält und repräsentativer für das Terroir ist, ihre Ressourcen tiefer zu schöpfen. Man darf nicht vergessen, dass der biologische Weinbau einen Preis hat: zusätzliche Arbeitskräfte, Behandlungsmittel, die sauberer, aber auch teurer sind, Übernahme größerer Risiken von Rebenkrankheiten und damit geringerer Produktivität, in der Regel niedrigere Erträge.
 

BIODYNAMIK

Biodynamik ist biologische Landwirtschaft in ihrer Extremform. Der Winzer ist nicht nur auf maximalen Naturschutz bedacht, sondern er geht außerdem von dem Grundsatz aus, dass die Natur bereits soweit geschädigt ist, dass der Mensch unter Berücksichtigung terrestrischer und kosmischer Rhythmen alles tun muss, um ihr dieses verlorene Gleichgewicht zurückzugeben. Der Weinberg wird als lebende Einheit mit einem Gleichgewicht zwischen den vier Elementen - Erde, Wasser, Luft und Feuer (d. h. Sonne) - betrachtet, das es zu respektieren gilt. Die biodynamische Weinkultur bedient sich der Konstellationen von Gestirnen und Planeten in Verbindung mit dem Wechsel der Jahreszeiten, um genau zu bestimmen, wann welche Behandlungen durchzuführen sind. Selbstverständlich sind alle vollkommen natürlich und einige etwas mystisch, wie z. B. ein Rinderhorn, das mit Kuhmist gefüllt und vergraben wird.
Diese Theorie hat einen gewissen Außenseiterstatus und wirkt zuweilen lächerlich, aber der festzustellende Erfolg einiger ihrer Anhänger reicht aus, um sich dafür zu interessieren.

PHILOSOPHIE DER DOMAINE PONSOT

Alle drei Arten der Weinkultur, nämlich integrierte Schädlingsbekämpfung, biologische Landwirtschaft und Biodynamik, beruhen auf einer negativen Feststellung: Der Mensch ist in seinem Streben nach Rentabilität zu weit gegangen und hat sich keine Gedanken um die Zukunft des Weins gemacht. Das ist eine Tatsache, die wir nicht bezweifeln.
Auf der Domaine Ponsot ist diese Sorge um die Natur oder vielmehr diese auf Respekt vor der Natur ausgerichtete Denkweise bereits sehr alt. Sie zeigt sich in der gesamten so genannten „bäuerlichen“ Tradition, die auf gesundem Menschenverstand beruht. Alle Generationen seit Gründung der Domaine im Jahr 1872 haben sich dieser Liebe zur Natur und damit ihrem Schutz verschrieben. Alles, was heute in den Konzepten der drei oben zitierten Arbeitsweisen gepredigt wird, findet in der Domaine Ponsot seit langem Anwendung, ohne dass ein Name erfunden werden muss, um diese Form der Weinkultur zu charakterisieren.

Jenseits aller Moden waren wir immer bemüht, durch eine „natürliche“ Kultur den Reichtum des burgundischen Terroir zum Ausdruck zu bringen. Der Mensch greift nur begrenzt ein und wendet ausschließlich die Pflegemaßnahmen an, die der Weinberg braucht, ohne jemals zu versuchen, ihn in irgendeiner Weise zu zwingen. Natürlich kann man nur so arbeiten, wenn man über die erforderliche Sachkenntnis verfügt. Mit der heutigen Technologie besteht wie niemals zuvor die Möglichkeit, den Bodenzustand, den Pflanzenwuchs oder den Reifezustand zu kontrollieren. Und selbstverständlich setzen wir diese Mittel ein. Fazit: Es ist bei uns lange Familientradition, der Natur den größten Teil zu überlassen. Dadurch befindet sich unser Weinberg heute in einem besonders guten Zustand. Jedes Eingreifen unsererseits wird durch die jeweilige Situation bestimmt. Dabei lassen wir uns vom gesunden Menschenverstand leiten und wenden Mittel an, die so natürlich wir möglich sind. Die Mehrzahl der Weinbautechniker entdeckt heute das wieder, was wir schon immer tun, und man meinte, Namen für die Bezeichnung der Methoden erfinden zu müssen, die doch längst bekannt sind... Seit mehreren tausend Jahren!