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GEOLOGIE

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EINLEITUNG

Bevor man auf die Geologie zu sprechen kommt, ist zu beachten, dass ein „Terroir“ von der Kombination mehrerer natürlicher Faktoren abhängt, die ihm seinen typischen Charakter verleihen: Geologie, Topographie, Pedologie, Klima und Mikroklima. Während bestimmte Faktoren wie die Geologie unveränderlich sind, sind andere alljährlichen Schwankungen unterworfen, z. B. Sonneneinstrahlung und Regenfälle. Sie kommen zu den Veränderungen der Kultur hinzu, wie z. B. Rebsorte, Sortenbestand, Größe…

Dies ist eine weitere Dimension, die durch den Jahrgang bestimmt wird.    

GEOLOGISCHER KONTEXT DES WEINBAUGEBIETS BURGUND

Geologisch gesehen liegt die burgundische Schwelle an der Kreuzung zwischen dem Pariser Becken und dem Bresse-Graben (Saône-Tal) einerseits und dem Morvan (Spitze des Zentralmassivs) und den Vogesen andererseits. Stratigraphisch erklärt diese ganz besondere Lage das breite Spektrum der Untergründe, die vom Granit des Beaujolaus bis zum quartären Alluvium reichen, allerdings mit einer Dominanz von Jura-Serien. Tektonisch gesehen ist die Weinbauregion infolge der intrakontinentalen N-S-Verschiebung des Tertiär heute ein zerklüftetes, leicht gefaltetes und sehr enges Gebiet zwischen den karbonathaltigen Jura-Plateaus in WNW-Richtung (Ende des Pariser Beckens) und den tertiären Ablagerungen mit Dominanz tonhaltiger Gesteine des Bresse-Grabens in OSO-Richtung.
Die quartären Eiszeiten haben die Region ebenfalls geprägt und Schluchten hinterlassen, an deren Fuß sich Schwemmkegel finden. Die Weinberge der Côte ruhen auf Kalk- und Mergelschichten des Jura, die innerhalb derselben Formation schnelle laterale Variationen der Fazies umfassen können. Diese „schnellen“ vertikalen wie lateralen Variationen erklären sich durch die Umgebung des Jura, die Küstenregionen warmer, flacher Meere mit einem Klima wie auf den heutigen Bahamas entsprach. Die Variationen erklären sich also durch zeitliche und räumliche Schwankungen zwischen ausgeprägten Küstenregionen, Barrierezonen, Lagunen, Riffen und offeneren Zonen auf hoher See. Der Begriff der Schnelligkeit ist allerdings sehr relativ, denn diese Gesteinsschichten des mittleren Jura bis oberen Jura haben sich im Verlauf von fast 25 Millionen Jahren zwischen ungefähr - 170 Mio. Jahren und - 145 Mio. Jahren abgelagert!
Der stratigraphische Unterschied zwischen der Côte de Beaune und der Côte de Nuits erklärt sich durch eine leichte Faltung in N-S-Richtung. Diese entsteht durch die Synklinale von Volnay in der Côte de Beaune, durch die die Callovium- und Oxford-Serien zu Tage treten können, und die Antiklinale von Gevrey, die zur einer Aufwölbung der Bajocium- und Bathonium-Serien in der Côte de Nuits führt. 

GEOLOGIE DER WEINBERGE DER DOMAINE PONSOT

Die Weinberge der Domaine erstrecken sich über die Ortschaften Gevrey Chambertin, Morey Saint Denis und Chambolle Musigny und liegen daher auf den Bajocium- und Bathonium-Serien, die sich wegen der vielen Verwerfungen mit geringer Sprunghöhe wie Klaviertasten wiederholen. Im Großen und Ganzen kann Folgendes gesagt werden: Aufgrund der leichten N-S-Faltung, durch die das Bajocium und sogar der obere Lias der Antiklinale von Gevrey Brochon zutage treten, befinden sich die Weinberge von Gevrey auf dem Bajocium, die Weinberge von Morey auf dem unteren Bathonium und dem Bajocium und die Weinberge von Chambolle auf dem Bathonium.   

GEVREY

Der Grand Cru Chambertin wächst auf dem brekzienhaltigen Kalk, der durch das Gefälle erhebliche Einträge von Mergel mit Ostrea acuminata enthält. Die weiteren Grand-Cru-Lagen des Chambertin im Osten der Route der Grands Crus, nämlich Griotte und Chapelle, liegen mit einem geringeren Gefälle ebenfalls auf brekzienhaltigem Kalkstein, aber ohne großen Einfluss von Mergel. Die Appellation Gevrey Village befindet sich bereits auf der oligozänen Füllung des Bresse-Grabens, denn sie ist direkt östlich der so genannten Saône-Spalte gelegen. Diese Füllung besteht aus Konglomeraten von Kalkstein und Ton. Aufgrund seiner Lage am Fuß des Abhangs ist der Boden dennoch von brekzienhaltigem Kalksteingeröll bedeckt.

MOREY

Der Clos des Monts Luisants verdeutlicht die Komplexität des Spiels der Verwerfungen: Der obere Teil (bis zu dem kleinen Schloss) wächst auf kompaktem Comblanchien-Kalkstein des Bathoniums, der mittlere Teil auf weißem Oolith und der untere Teil auf Premeaux-Kalkstein. Wegen des sehr starken Gefälles finden sich das Kalksteingeröll auf dem Oolith-Teil und Oolith-Brekzien auf dem Premeaux-Teil wieder. Der Clos de la Roche stammt von zwei Weinbergen, die durch einen Weg getrennt sind: Die Weinberge westlich des Wegs liegen direkt auf Mergel mit Ostrea acuminata mit einem Aufschluss von Premeaux-Kalkstein im oberen Teil, wodurch dem Mergelboden Kalksteingeröll zugeführt wird. Der Weinberg unter dem Weg befindet sich auf dem brezienhaltigen Kalkstein mit erheblichen Einträgen der Mergelgesteine mit Ostrea acuminata der oberen Weinberge. Der Premeaux-Kalkstein bildet das Substrat des Clos Saint Denis.

CHAMBOLLE

Les Charmes sind Premier-Cru-Weine, die wie der benachbarte Grand Cru der Amoureuses die Auswirkungen des periglazialen Quartärs ververdeutlichen: Diese Weinberge liegen nämlich auf dem Schwemmkegel unterhalb der Ambin-Schlucht, und das Substrat besteht aus periglazialem rotem Schluff, der stark mit Kalkstein-Brekzien des Bathoniums angereichert ist, die das Plateau bilden: Es handelt sich hauptsächlich um Comblanchien-Kalkstein und einige weiße Oolithe.